Kopfplatzen
Englischer Titel: Head Burst
Originaltitel: Kopfplatzen
Drama – Deutschland
Produktionsjahr: 2018
Filmlänge: 97 Minuten
Regie: Savaş Ceviz
Buch: Savaş Ceviz
Kamera: Anne Bolick
Musik: Jens Südkamp, Savaş Ceviz
Filmbeschreibung:
Markus ist 29, Single und als Architekt beruflich angekommen. Daß er pädosexuell ist, weiß niemand in seinem Arbeitsumfeld und seiner Familie, auch nicht seine Schwester Stefanie mit ihrem Sohn Paul. Körper von kleinen Jungs erregen Markus. Er haßt sich dafür und kämpft jeden Tag gegen sein Verlangen an. Als die alleinerziehende Mutter Jessica mit ihrem achtjährigen Sohn Arthur in die Nachbarwohnung einzieht, verliebt sie sich in den hilfsbereiten Markus. Arthur mag es, wenn Markus auf ihn aufpaßt, und sieht in ihm eine Vaterfigur. Doch Markus ahnt, daß er sein Verlangen auf Dauer nicht unter Kontrolle haben wird. Er kämpft mit den lauter werdenden Rufen in seinem Kopf, »es endlich zu machen«.
In seinem Spielfilmdebüt »Kopfplatzen« widmet sich der Regisseur und Drehbuchautor Savaş Ceviz dem schwierigen Thema Pädosexualität und nimmt dabei bewußt die Perspektive eines Pädophilen ein, um dessen Innenleben zu ergründen und die Frage zu stellen, wie unsere Gesellschaft reflektiert mit der Problematik umgehen kann. Für sein aufwühlendes Drama konnte Ceviz den vielfach ausgezeichneten deutschen Schauspieler Max Riemelt gewinnen, der die intensive Rolle des Markus eindrücklich verkörpert, ohne dessen mögliche Täterschaft zu verharmlosen. Da die geplante Kinopremiere am zweiten April 2020 ausfallen mußte, zeigt Edition Salzgeber den Film als »Video on Demand« auf der Internetseite.
Markus, Ende 20, ist Architekt und Single. Gutaussehend, höflich, korrekt, hilfsbereit, aber zurückhaltend und Distanz wahrend, tritt er in der Öffentlichkeit auf. Wenn er nicht zwanghaft masturbiert, treibt er Sport, um Dampf abzulassen. Markus ist pädosexuell und beobachtet sich permanent selbst dabei, wie er in Alltagssituationen mit seinem Begehren umgeht. Wie er Kinder beim Spielen fixiert, wie er Jungen in der Straßenbahn mustert, wie er ihnen auf dem Schulweg durch fast menschenleere Parks folgt, sie im Schwimmbad heimlich fotografiert. Nähert er sich in bestimmten Situationen der Grenze, an der die Neigung in eine Handlung umzuschlagen droht, dann kommt ihm glücklicherweise soziale Kontrolle zu Hilfe. Mal sind es Passanten im Park, mal wird er im Schwimmbad beim Fotografieren überrascht, mal wird er in der öffentlichen Dusche dabei beobachtet, wie er beobachtet.
Die Situation spitzt sich zu, als in Markus’ Nachbarschaft die alleinerziehende Jessica mit ihrem achtjährigen Sohn Arthur einzieht. Damit wird der Film doppelbödig und erhält trotz oder wegen der damit verbundenen Möglichkeiten Momente eines Thrillers. Jessica verliebt sich in den freundlichen, aber scheuen Nachbarn, der sich darauf einläßt, weil er so mit Arthur Umgang haben kann. Was sonst bei Patchwork-Familien Ausweis des Gelingens ist, nämlich daß Kinder den neuen Partner eines Elternteils akzeptieren, wird hier zum Spiel mit dem Feuer. Denn Arthur genießt die Zeit, die er mit Markus verbringt, die Ausflüge in den Park oder ins Schwimmbad. Markus versucht seinerseits verzweifelt, den ersehnten Umgang mit Arthur in der Legalität zu halten ...
Darsteller der Jungenrollen
Oskar Netzel(Arthur, 8 Jahre)
Geburtsjahr: 2007
Alter des Darstellers:
ungefähr 11 Jahre
Geburtsjahr: 2009
Alter des Darstellers:
ungefähr 9 Jahre
Trailer/Videos
Weitere Informationen
Dieser Film wurde von Franz-Josef in die Filmliste eingetragen!
Archiv der Sende- und Vorführtermine:
Mittwoch, 2. Dezember 2020, 23.00 bis 0.30 Uhr, SWR (HD)
Dienstag, 15. Juni 2021, 23.05 bis 0.45 Uhr, ARD – Das Erste
Donnerstag, 21. April 2022, 23.40 bis 1.20 Uhr, RBB